Trotz erfolgreichem nationalem und internationalem Wachstum spielt das Thema Nachhaltigkeit auf den großen Investmentmärkten immer noch eine untergeordnete Rolle. Das ist umso unverständlicher, als dass nachhaltig investierende Fonds gute Renditen abwerfen, die dem Durchschnitt traditionellerer Anlageformen durchaus entsprechen. Jetzt zeichnet sich jedoch möglicherweise ein Wandel ab, denn immer weniger Investoren streben Gewinne um jeden Preis an.
Anleger orientieren sich neu
Deutschland hat Millionen von Investoren, die mit ihren Anlagen Geld verdienen müssen. Ob in Tagesgeld investiert oder auf einem Festgeldkonto, die Inhaber unzähliger kleinerer und größerer Vermögen und Guthaben in Deutschland müssen mit Zinserträgen von maximal ein bis zwei Prozent zufrieden sein. Wollen sie nur die Inflationsrate kompensieren, müssen sie schon in Aktien investieren. Hier haben jedoch schon zahlreiche börsenunerfahrene Anleger viel Pech gehabt und Börsenengagements eher als Glücksspiel erlebt. Auch deshalb hält man oft nach besseren Chancen Ausschau. Nicht zuletzt wächst die Aufmerksamkeit breiter Bevölkerungsschichten für die weitere Verwendung ihrer Geldanlagen. Dabei wird immer häufiger die Forderung nach Investitionsstrategien laut, die Nachhaltigkeit garantieren.
Mehr nachhaltige Anlageoptionen für Privatanleger
Auf diesen veränderten Bedarf der Investoren hat die Finanzbranche offensichtlich reagiert. Allein die Zahl der im deutschsprachigen Raum zugelassenen Fonds mit Nachhaltigkeitszielen wuchs bis 2012 auf 380 Unternehmen und deren Investitionssumme auf über 103 Mrd. Euro. Von dieser Summe entfallen fast 63 Mrd. auf Anlagen bei deutschen Nachhaltigkeitsfonds. Getragen wurde dieses Wachstum bisher vor allem von institutionellen Investoren, deren Bedarf in nächster Zukunft möglicherweise eine gewisse Sättigungsgrenze erreichen wird. Dadurch wird allgemein erwartet, dass sich in Zukunft mehr Angebote für nachhaltige Geldanlagen auch für Privatanleger eröffnen, die bisher institutionellen Anlegern vorbehalten waren. Zwar reagieren die Privatanleger bisher noch nicht in ausreichend hohem Maße auf die Angebote der Nachhaltigkeitsfonds, was die Branche jedoch lediglich auf einen höheren Erklärungsbedarf für nachhaltige Fondsprodukte zurückführt. Akzeptanzprobleme von Privatanlegern scheinen immer mehr zu schwinden, nicht zuletzt seitdem auch viele große Investoren Investitionen in ethisch problematische Projekte immer häufiger in aller Öffentlichkeit ablehnen.
Fazit
Nachhaltige Investitionen sind in den deutschsprachigen Ländern stark gestiegen und finden zunehmende Akzeptanz bei Privatinvestoren. Für sie interessant ist auch dieser Artikel, der das Thema aus einer weiteren Perspektive beleuchtet.
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